Zunächst einmal: Wir sind der Meinung, dass JEDER Kunde ein Wertpapier-Depot und/oder Wertpapiere im Versicherungsmantel besitzen sollte, aus Streuungsgesichtspunkten in Form von aktiven oder passiven (ETFs) Investmentfonds.

Und dabei wiederum ist die Wahl zwischen Value- und Growth-Fonds eine zentrale Entscheidung für jeden Investoren. Beide Strategien haben ihre Vor- und Nachteile und sind für unterschiedliche Anlegertypen geeignet. Während Value-Fonds auf unterbewertete Unternehmen setzen, fokussieren sich Growth-Fonds auf stark wachsende Unternehmen mit hohem Zukunftspotenzial. Doch welche Strategie ist die richtige?

Was sind Value-Fonds?

Value-Fonds investieren in Unternehmen, die als unterbewertet gelten. Dies bedeutet, dass ihr aktueller Marktpreis unter dem liegt, was fundamental gerechtfertigt wäre. Diese Unternehmen zeichnen sich oft durch ein stabiles Geschäftsmodell, eine lange Unternehmenshistorie und regelmäßige Dividendenausschüttungen aus.

Beispiel-Aktien für Value-Fonds:

  • Johnson & Johnson (JNJ) – Ein global agierendes Pharma- und Konsumgüterunternehmen mit einer stabilen Dividendenhistorie.
  • Coca-Cola (KO) – Ein bewährtes Unternehmen mit starken Marken und zuverlässigen Cashflows.
  • Berkshire Hathaway (BRK.B) – Die Beteiligungsgesellschaft von Warren Buffett, die in unterbewertete Unternehmen investiert.
  • Procter & Gamble (PG) – Ein Konsumgüter-Riese mit stabiler Performance und langfristigem Wachstum.

Vorteile von Value-Fonds:

  • Geringeres Risiko: Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten sind oft widerstandsfähiger gegenüber Marktabschwünge.
  • Regelmäßige Erträge: Viele Value-Aktien zahlen Dividenden, was ein kontinuierliches Einkommen bietet.
  • Bewährte Geschäftsmodelle: Lang etablierte Unternehmen bieten oft eine stabilere Performance.

Aber wo Licht ist, ist auch Schatten:

  • Langsames Wachstum: Da Value-Unternehmen oft in gesättigten Märkten agieren, ist ihr Wachstumspotenzial begrenzt.
  • Erfordert Geduld: Es kann Jahre dauern, bis sich der wahre Wert eines Unternehmens am Markt widerspiegelt.
  • Markttrends können Value-Aktien benachteiligen: In Zeiten starker wirtschaftlicher Expansion tendieren Growth-Aktien dazu, besser abzuschneiden.

Was sind Growth-Fonds?

Growth-Fonds setzen auf Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial. Diese Unternehmen reinvestieren oft ihre Gewinne, anstatt Dividenden auszuschütten, um weiter zu expandieren. Typische Vertreter sind Technologie- und innovative Unternehmen, die in zukunftsorientierten Branchen tätig sind.

Beispiel-Aktien für Growth-Fonds:

  • Amazon (AMZN) – Ein führender E-Commerce- und Cloud-Computing-Gigant mit starkem Wachstum.
  • Tesla (TSLA) – Ein innovativer Elektrofahrzeughersteller mit hohem Wachstumspotenzial.
  • Nvidia (NVDA) – Marktführer im Bereich KI-Chips und Grafikkarten.
  • Alphabet (GOOGL) – Mutterkonzern von Google mit starken digitalen Geschäftsbereichen.

Vorteile von Growth-Fonds:

  • Hohes Renditepotenzial: Unternehmen mit starker Wachstumsdynamik können ihre Umsätze und Gewinne schnell steigern.
  • Profitiert von Markttrends: In Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs und technologischer Fortschritte erzielen Growth-Aktien oft hohe Gewinne.
  • Innovationsgetrieben: Viele Growth-Unternehmen sind in Branchen wie Technologie oder erneuerbare Energien tätig, die langfristig hohe Wachstumsraten versprechen.

Auch hier gibt es aber Nachteile:

  • Höhere Volatilität: Growth-Aktien reagieren oft empfindlicher auf Marktveränderungen.
  • Keine oder geringe Dividenden: Da Gewinne meist reinvestiert werden, fehlen regelmäßige Ausschüttungen.
  • Bewertungsrisiko: Viele Growth-Unternehmen sind hoch bewertet, sodass Kurskorrekturen zu starken Verlusten führen können.

Welcher Anlegertyp passt zu welcher Strategie?

  • Konservative Anleger, die Wert auf Stabilität, regelmäßige Erträge und geringere Volatilität legen, sind mit Value-Fonds besser aufgehoben.
  • Chancenorientierte Anleger, die bereit sind, mehr Risiko für höhere Renditen einzugehen, profitieren eher von Growth-Fonds.
  • Langfristige Investoren können eine Kombination beider Strategien in Betracht ziehen, um von Stabilität und Wachstum gleichermaßen zu profitieren.

Fazit: Balance finden oder auf eine Strategie setzen?

Ob Value- oder Growth-Fonds die bessere Wahl sind, hängt von Ihren individuellen Anlagezielen und Ihrer Risikobereitschaft ab. Eine gut diversifizierte Anlagestrategie kann dabei helfen, das Beste aus beiden Welten zu kombinieren. Wer langfristig denkt, sollte sich nicht nur auf aktuelle Markttrends verlassen, sondern auf eine fundierte Strategie setzen, denn natürlich sind Value und Growth beileibe nicht die einzigen Auswahlkriterien.