Die Preise steigen – beim Einkaufen, an der Tankstelle und auch in vielen Dienstleistungsbereichen. Meistens ist das ein schleichender Prozess, der einem gar nicht so auffällt und der sogar gesamtwirtschaftlich so gewollt ist (Inflationsziel der Europäischen Zentralbank: 2 % pro Jahr). Manchmal springt es einem aber direkt ins Auge, wie zum Beispiel wenn einem die neue Versicherungsrechnung ins Haus flattert. Deswegen heute ein genauerer Blick darauf.
Warum also kommt es es zu Beitragsanpassungen bei Versicherern? Nun, Versicherer kalkulieren ihre Beiträge auf Basis von Kostenprognosen und die sind je nach Sparte ganz unterschiedlich:
Gesundheitskosten: Medikamente, Krankenhausaufenthalte und Behandlungen werden teurer; medizinischer Fortschritt, höhere Arzthonorare (jüngst: massiv bei Tierärzten) etc.
Schadenversicherungen (Wohngebäude, Hausrat, Haftpflicht, Rechtsschutz, Kfz): Reparaturen nach Sturm, Hochwasser; mehr Extremwetterereignisse; Autounfälle kosten mehr, da Material- und Lohnpreise steigen; höhere Gebühren für Anwälte/Gerichte, etc.
Allgemeine Inflation: Versicherungsunternehmen selbst haben höhere Kosten (Mitarbeiter, IT, Verwaltung, Energie); Wertsicherungsklauseln (z. B. in Wohngebäudeversicherungen). Hier wird die Versicherungssumme automatisch angepasst, um sicherzustellen, dass der Kunde im Schadenfall ausreichend abgesichert bleibt, etc.
Das sind nur Ausschnitte, die zeigen, warum die Gesellschaften ihre Beiträge anpassen müssen. Je nachdem, wie die Kalkulation des Tarifes war – konservativ oder „auf Kante“ – wird es dann teils deutlich.
Eines ist aber auch klar: Den oben genannten Faktoren, kann sich KEIN Anbieter von Versicherungen entziehen. Das bedeutet in der Regel dann auch, dass sich hohe Preisunterschiede über die Zeit nivellieren. Der heute günstigste Tarif, kann morgen schon ganz unten in der Vergleichstabelle stehen.
Darum ist der Preis zwar ein Kriterium, aber nicht das wichtigste. Das ist ganz klar das Leistungspaket. Der günstigste Tarif nützt nichts, wenn im Ernstfall wichtige Leistungen fehlen. Also bitte nicht gleich kündigen bei der ersten Beitragserhöhung. Und dann kommt hinzu, dass der Versicherer die Leistung auch erbringt, überhaupt und möglichst unbürokratisch. Da hört es dann endgültig auf beim Online-Vergleich, sondern da ist die Erfahrung des Experten/der Expertin gefragt. Zum Glück haben Sie ja eine/n!