Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist neben der Krankenversicherung die wichtigste Absicherung, da sind sich alle einig. An der Erwerbsfähigkeit hängt nun mal die wirtschaftliche Existenz. Dass man einen BU-Vertrag bekommt, ist nicht selbstverständlich. Wir erleben leider sehr regelmäßig, dass Versicherer Anträge ablehnen, weil es gesundheitliche Indikationen gibt, welche die statistische Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass der Antragsteller / die Antragstellerin berufsunfähig wird. Das kann ein Problem mit der Wirbelsäule sein, Diabetes schon in jungen Jahren, selbst ein Gespräch mit einem (Jugend-)psychologen wird regelmäßig zu Erschwernissen (Beitragszuschläge, Ausschlüsse) oder zur Ablehnung führen.

Deswegen gilt: Den Abschluss der BU so früh wie möglich zu machen.

Und es gibt noch einen weiteren Grund, an der Stelle nicht zu zögern. Oftmals entzieht es sich der Kenntnis der Eltern, was aus dem Nachwuchs beruflich werden wird. Arzt/Ärztin? Industriekaufmann/-kauffrau? Schreiner/Schreinerin? Da die Versicherer, Berufsgruppen nach Risiko einteilen, differieren auch die Beiträge. Dabei erschließt sich einem die versicherungstechnische Gefahr oft nicht auf den ersten Blick. Physiotherapeuten/Physiotherapeutinnen beispielsweise werden als „schlechte Risiken“ angesehen. Noch schlechter bewertet werden Musiker/Musikerinnen.

Im Gegensatz dazu, werden Schüler/Schülerinnen deutlich positiver eingeschätzt von den Versicherungsmathematikern. Und der große Vorteil ist: Der BU-Vertrag kann nicht geändert werden, selbst wenn der/die Versicherte sich später einmal für den Beruf des Bombenentschärfers / der Bombenentschärferin entscheidet. Bei sehr guten Anbietern wie der LV1871, Alte Leipziger oder Swiss Life gibt es sogar eine Besserstellungsgarantie, falls die Wahl auf einen wenig schadensträchtigen Beruf fällt.

Jetzt wird auch der Bezug zur Überschrift dieses Artikels klar: Macht Ihr Sohn / Ihre Tochter jetzt dann ihren Schulabschluss, greifen Sie unbedingt das Thema an. Viele Versicherer akzeptieren Anträge mit dem Berufsbild „Schüler/in“ bis zur Übergabe des Zeugnisses. Andere legen den ersten Tag der Sommerferien fest. Und einige wenige verschließen schon zum 30.6. des Jahres die Tore. Und bedenken Sie, dass auch eine gewissenhafte Gesundheitsprüfung noch einige Wochen in Anspruch nehmen kann.