Nachdem Tagesgeldkonten in den letzten Monaten wieder an Beliebtheit gewonnen hatten, folgt nun die Ernüchterung: Viele Banken haben ihre Zinssätze spürbar gesenkt. Während vor Kurzem noch bis zu 4 % p.a. lockten, sind es bei vielen Instituten inzwischen nur noch 2–2,5 % .p.a. Das wirft die Frage auf: Wohin mit dem Geld, wenn man flexibel bleiben möchte, aber dennoch eine attraktive Verzinsung sucht?

Geldmarktfonds und kurzfristige Rentenfonds – eine Alternative mit Potenzial

Geldmarktfonds investieren hauptsächlich in kurzfristige Geldmarktpapiere wie Tages- und Termingelder, Schatzwechsel und sehr kurzfristige Unternehmensanleihen mit hoher Bonität. Damit bieten sie ein ähnliches Risiko- und Liquiditätsprofil wie Tagesgeldkonten – allerdings mit oft höherer laufender Rendite.

Kurzlaufende Rentenfonds gehen einen Schritt weiter: Sie investieren in Anleihen mit kurzer Restlaufzeit oder variabler Verzinsung und profitieren dabei von höheren Zinserträgen – insbesondere in einem Umfeld, in dem die Zinskurve flach oder invers ist.

Rendite und Kosten im Vergleich

Während klassische Tagesgeldkonten aktuell rund 2–2,5 % p.a. Zinsen bieten, erzielen viele Geldmarktfonds derzeit laufende Renditen von 3–3,5 % p.a., teils sogar darüber – bei täglicher Verfügbarkeit. Die Volatilität bleibt dabei gering, was sie zu einer attraktiven Parkmöglichkeit macht.

Berücksichtigen muss man die Kosten. Bei Fonds fällt in der Regel eine laufende Verwaltungsgebühr an (oft zwischen 0,1–0,4 % p.a.). Diese ist jedoch in der ausgewiesenen Performance bereits berücksichtigt. Und man sollte wissen, dass auch ein Tagesgeldkonto oft nicht kostenlos ist. Technisch gesehen, gibt man der Bank ein Darlehen und diese erwirtschaftet über den Kapitalmarkt mehr, als sie dem Kunden an Guthaben gutschreibt.

Rechtlicher Rahmen: Einlagensicherung vs. Sondervermögen

Tagesgeldkonten deutscher Banken sind über die gesetzliche Einlagensicherung (bis 100.000  € pro Kunde und Bank) geschützt. Fonds hingegen gelten als Sondervermögen – sie bleiben im Insolvenzfall der Fondsgesellschaft oder Depotbank im Eigentum des Anlegers. Das bietet einen anderen, aber nicht zwingend schlechteren Schutzmechanismus.

Vier interessante Fonds im Überblick:

  1. DWS Invest Euro Money Market Fund (WKN: A0F426) – konservativer Fonds mit Fokus auf Euro-Geldmarktanlagen.
  2. iShares € Ultrashort Bond UCITS ETF (WKN: A1W375) – ETF mit besonders niedriger Restlaufzeit und täglicher Liquidität.
  3. Amundi Funds Cash EUR (WKN: A1H4ZW) – aktiv gemanagter Fonds mit hoher Bonität der Emittenten.
  4. DWS Floating Rate Notes (Acc) (WKN: 971730) – Rentenfonds mit Fokus auf variabel verzinste Anleihen, profitiert direkt von steigenden bzw. hohen Kurzfristzinsen.

Gerade der letztgenannte Fonds hat in den vergangenen Jahren sehr stark performt mit einer Kursentwicklung von +3,91 % (3/2024 – 3/2025) und das Jahr davor sogar 5,01 % (3/2023 – 3/2024) – bei täglicher Verfügbarkeit.