John Steinbeck (US-amerikanischer Schriftsteller aus dem 20. Jahrhundert) hat es passend getroffen. Jeder Mensch wird älter, das ist nicht verhandelbar. Dennoch gibt es Unterschiede. Immer mehr Menschen benötigen Hilfe von Dritten, um ihren Alltag zu bestreiten. Manche nur durchs Älterwerden, andere bereits früher durch z. B. einen Unfall oder eine Krankheit.
In solchen Momenten stellt sich die Frage nach der besten Hilfe für den Einzelnen. Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten der Hilfe: in einem entsprechenden Pflegeheim oder zu Hause, manchmal von den Liebsten oder aber von einer ambulanten Pflegekraft. So oder so, es wird teuer und geht dabei richtig ans Geld.
Werfen wir zunächst einen Blick auf das Pflegeheim. Es wäre wunderbar, wenn jeder Bürger die Wahl und die Möglichkeit hätte, sich das Pflegeheim einfach selbst auszusuchen. In der Realität sieht das jedoch meist etwas anders aus. Sonja, die Großmutter von Mila, ist stolze 82 Jahre alt. Leider ist Sonja derart schwer an Demenz erkrankt, dass ein weiteres Alleinleben nicht mehr möglich ist. Durch weitere körperliche Einschränkungen wurde Sonja in Pflegegrad 3 eingestuft. Zum Glück gibt es ein Pflegeheim direkt in der Nachbarschaft von Sonjas aktueller Wohnung. Somit müsste kein großer Umzug organisiert werden, Sonja würde weiterhin ihre Freunde sehen und sie hätte ein bekanntes Umfeld, in dem sie sich wohl fühlt. Selbst Mila wohnt lediglich fünf Minuten zu Fuß entfernt. Mila möchte sich direkt um die Organisation kümmern und vereinbart einen Termin mit der Heimleitung. Dort konnte ihr leider nicht direkt ein Pflegeplatz angeboten werden. Milas Großmutter würde auf die Warteliste gesetzt, sollte jedoch mit einer mehrmonatigen Wartezeit rechnen. Eine solche Situation ist leider nicht unüblich. Mit viel Glück ergattert Mila einen Pflegeheimplatz im Nachbarort. Dort kann Sonja zeitnah einziehen.
Doch welche Kosten kommen auf Sonja zu?
Pflegeheimkosten variieren sehr in Abhängigkeit vom Ort des Pflegeheimes. Daher nutzen wir zur Veranschaulichung bundesdurchschnittliche Zahlen. Wie für alle Pflegeleistungen gibt es in Abhängigkeit der Pflegradeinstufung eine entsprechende Leistung. Zudem wird seit 2022 ein Leistungszuschlag für die Pflegegrade 2 bis 5 bezahlt, der sich nach der Dauer der bisherigen Pflege richtet: von anfänglichen 15 % bis hin zu 75 % des zu zahlenden Eigenanteils an den pflegebedingten Aufwendungen. So sehen die aktuellen Zahlen aus:
Es bleibt also ein großer Eigenanteil über, der zu bezahlen sein wird.
Für den Fall, dass sich Sonja nun weigert, in ein Heim zu ziehen, bleibt die Möglichkeit, die Pflege zu Hause fortzusetzen. So bietet Milas Mutter an, sich um Sonja zu kümmern und sie zu pflegen. Für einen solchen Fall hat sie die Wahl zwischen einer Geldleistung (Pflegegeld) zur freien Verfügung und der pflegegebundenen Sachleistung. Das Pflegegeld wird meist an den zu Pflegenden durchgeleitet, da hier der Aufwand entsteht:
Auch eine Kombination aus beiden Leistungsarten ist möglich.
Nun nehmen wir an, dass Sonjas Tochter aufgrund der Pflege, die einen enormen Zeitaufwand bedeutet, nun von einer Vollzeit- auf eine Teilzeitstelle wechseln muss. Das geringere Einkommen kann nun dafür sorgen, dass eine häusliche Pflege nun insgesamt teurer wird als das Pflegeheim. Wenn man das Finanzielle außer Acht lässt, auch psychisch kann die Pflege von Angehörigen Menschen an ihre Grenzen bringen.
Alternativ kann auch ein ambulanter Pflegedienst gebucht werden. Leider ist hier eine Prognose der anfallenden Kosten nur ganz schwer möglich, da die Pflegedienste einfach zu unterschiedliche Preise für die einzelnen Verrichtungen hinterlegen. Doch eins ist sicher: Es bleibt auch in diesem Fall ein großer Eigenanteil am zu Pflegenden hängen.
Egal wie man es am Ende macht, Pflege ist und bleibt teuer und wird voraussichtlich in Zukunft noch teurer werden, mit einem noch größeren Anteil für den Pflegenden. Daher sollte so früh wie möglich Vorsorge getroffen werden. Mit einem Pflegetagegeld oder einer Pflegerente erhalten Sie im Falle des Falles das vereinbarte Kapital zur freien Verfügung und können damit neben der Übernahme der Pflegekosten u. a. auch Verdiensteinbußen durch den Wechsel von Voll- und Teilzeit zumindest etwas ausgleichen. Intelligent kann auch die Investition in ein Pflegeappartement sein, das man vermietet und daraus Geld für den eventuellen Fall der eigenen Pflege zieht.